Schon unsere Omas wussten es ganz genau: Fermentiertes Gemüse ist nicht nur länger haltbar, sondern auch noch ganz besonders gesund. Nutze die Radieschenzeit, um ein paar der kleinen Vitaminbomben für später zu konservieren.
Radieschen: Ein unterschätztes Gemüse
Wenn im Frühjahr die ersten Radieschen aus der Erde schauen, ist das mehrfach Grund zur Freude: Denn Radieschen sind nicht nur unter den ersten frischen Gemüseboten, wenn die neue Gartensaison beginnt, sondern sind auch noch besonders gesund.
So enthält die Untergattung des Garten-Rettichs reichlich Vitamin C, Folsäure und Kalium. Verantwortlich für den typischen Geschmack und die leichte Schärfe sind Senföle. Sie sorgen auch dafür, dass unser Stoffwechsel beim Verzehr ordentlich angekurbelt wird. Zudem sind Radieschen relativ kalorienarm. Ihr unverwechselbarer Geschmackt macht Radieschen auch zum idealen Fermentier-Gemüse.
Warum Radieschen fermentieren?
Fermentation ist eine uralte Technik, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Es gibt verschiedene Arten zu fermentieren: Bei der Milchsäure-Fermentation, mit der auch unsere Radieschen fermentiert werden, verwandeln Milchsäurebakterien den in den Radieschen enthaltenen Zucker zu Milchsäure.
Milchsäurebakterien wiederum sorgen für ein gutes Darmklima. Ein Grund mehr, die Radieschen-Schwemme im eigenen Garten oder auf dem Bauernmarkt auszunutzen und die roten Vitaminbomben über die Saison hinaus weiter zu verarbeiten.
Durch Fermentation kann Gemüse länger haltbar gemacht werden. Zudem sind fermentierte Lebensmittel durch die enthaltenen Milchsäurebakterien besonders gesund. Sie sorgen nicht nur für den typischen spritzi-säuerlichen Geschmack fermentierter Lebensmittel, sondern erfreuen auch ganz besonders unseren Darm.
Radieschen fermentieren: Die Zutaten
Für ein Glas fermentierte Radieschen (3/4 Liter Fassungsvermögen) brauchst du:
- 2 Bund Radieschen
- 1/2 Liter lauwarmes Wasser
- 10 Gramm Salz
- 2 Scheiben Bio-Zitrone, geviertelt
- 5 Senfkörner, 5 Pfefferkörner
Radieschen fermentieren: Rezept
- Schritt 1: Bereite das Drahtbügelglas vor, indem du es mit heißem Wasser sauber auswäscht oder gar 10 Minuten in kochendem Wasser sterilisierst. Ich habe ein Glas mit 3/4 Liter Fassungsvermögen verwendet.
- Schritt 2: Die Radieschen samt Grün gut waschen, anschließend abtropfen lassen. Das Grün entfernen und zu Pesto oder fein gehackt als Salatwürze weiterverarbeiten.
- Schritt 3: 2 Scheiben einer Bio-Zitrone vierteln und auf dne Glasboden geben. Die Pfefferkörner und die Senfkörner hinzufügen.
- Schritt 4: Die 10 Gramm Salz in lauwarmen 500 ml Wasser auflösen. Das entspricht einer 2%-igen Salzlake.
- Schritt 5: Die Radieschen ins Glas schichten und so miteinander verkeilen, dass sie später beim Fermentieren nicht an die Oberfläche aufsteigen und eventuell anfangen zu schimmeln. Schließlich kann es bei der Milchsäuregärung ganz schön im Glas blubbern! Nach oben hin sollten im Glas noch mindestens 2 Finger breit Platz für die Salzlake bleiben.
- Schritt 6: Das Glas bis 1 cm unter den Rand mit Salzlake auffüllen. Wenn du hast, kannst du noch ein Glasgewicht ins Glas geben, um zu verhindern, dass Radieschen und Co nach oben steigen. Ich verwende dafür kein spezielles Gewicht, sonder meist einfach den Deckel von einem kleineren Weckglas.
- Schritt 7: Glas verschließen und 21 Tage dunkel und kühl fermentieren lassen. Stelle das Glas während der ersten Tage auf einen Teller, falls während der Fermentation Flüssigkeit austritt. Nach 21 Tagen kannst du deine fertigen fermentierten Radieschen genießen!
Nach 21 Tagen sind die Radieschen fertig fermentiert und du kannst sie als Beilage zu Salat, Ofengemüse oder einfach als Snack zwischendurch genießen. Das angebrochene Glas solltest du im Kühlschrank aufbewahren und bald verbrauchen.
Zero Waste Tipp: Pesto aus Radieschengrün
Beim Fermentieren von Radieschen bleibt jede Menge Radieschengrün übrig. Diesen wertvollen Gemüsebestandteil musst du nicht wegwerfen, sondern kannst es zu schmackhaftem Pesto weiterverarbeiten. Wem der Geschmack von Radieschenblättern allein zu intensiv ist, kann auch Spinatblätter mit ins Pesto mischen.
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