Die eigene Küche zu einem müllfreieren Ort zu machen, ist nicht schwer. Hier findest du alltagstaugliche Tipps und Zero Waste Ideen für das kulinarische Herzstück deines Zuhauses.
Inhaltsverzeichnis
Tipp 1: Verpackungsfrei einkaufen
Müll in der Küche zu vermeiden, fängt schon beim Einkaufen an. Lebensmittel verpackungsfrei einzukaufen schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Kapazitäten deines Hausmülls. Dafür ist es nötig, über den Tellerrand der eigenen Einkaufsgewohnheiten hinaus zu blicken. Denn: Wer schon einmal versucht hat, in einem normalen Supermarkt verpackungsfrei einzukaufen, der war vermutlich schnell mit ein paar wenigen Dingen wieder draußen.
Viele Biomärkte, Reformhäuser und eigene Unverpackt-Läden ermöglichen plastikfreies Einkaufen. Auch Bauernmärkte und türkische Supermärkte sind günstige Alternativen für alle, die zu Hause nach dem Auspacken ihres Einkaufs nicht erstmal den Müll runterbringen möchten.
Mit den eigenen Schraubverschlussgläsern und Stoffbeuteln auf Einkaufstour zu gehen, mag sich zwar etwas gewöhnungsbedürftig anfühlen. Doch der Blick auf die eigene Müllbilanz zeigt, dass sich Umdenken lohnt.
Wer es besonders bequem mag, kann sich auch eine Biokiste nach Hause liefern lassen. So bekommst du regionales Obst und Gemüse wie auch andere Lebensmittel frisch und verpackungsfrei direkt vor deine Haustür geliefert.
Tipp 2: Feste Spülseife statt Flüssigspülmittel
Eine verpackungsfreie Alternative zu flüssigen Spülmitteln sind feste Spülseifen, die du entweder selbst herstellen oder in Unverpackt-Läden und Reformhäusern kaufen kannst. Ein Rezept für selbstgemachte Spülseife findest du hier.
Einige Drogeriemärkte verfügen über eigene Abfüllstationen für Spül- und Waschmittel. So kannst du Spülmittelbehälter wiederverwerten und Müll reduzieren.
Tipp 3: Spülbürste statt Küchenschwamm
Eine Spülbürste aus Holz und Naturborsten ermöglicht nicht nur umweltfreundliches Abwaschen, sondern macht sich auch einfach hübsch in der Zero Waste Küche. Der Wechselkopf macht es möglich, dass nur der Bürstenkopf ausgetauscht und nicht die komplette Bürste weggeworfen werden muss.
Während sich in feuchten Küchenschwämmen schnell Bakterien bilden können, trocknet die Spülbürste rasch und bleibt keimfrei. Ein weiterer Vorteil: Wer eine Spülbürste verwendet muss nicht mit den Fingern ins schmutzige Spülwasser fassen. Eine hygienische, ökologisch sinnvolle Alternative zu Spülschwämmen und Spülbürsten aus Plastik.
Tipp 4: Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie
Lebensmittel verpacken oder frisch halten geht auch Zero Waste: Anstatt zu Alufolie oder Frischhaltefolie zu greifen, kannst du Behälter im Kühlschrank ganz einfach mit einem umgedrehten Teller zudecken.
Wer Lebensmittel plastikfrei verpacken, einwickeln oder einfrieren möchte, kann als Alternative zu Frischhaltefolie oder Gefrierbeuteln Bienenwachstücher verwenden. Der Vorteil: Bienenwachstücher halten durch ihre antibakterielle Wirkung Lebensmittel auch länger frisch.
Ein Bienenwachstuch kannst du in wenigen Schritten selber machen. Hier erfährst du, wie das geht.
Tipp 5: Lebensmittelreste wiederverwerten
Ein voller Terminkalender und keine Zeit zum Kochen: Da kann es schon mal passieren, dass frische Lebensmittel verderben. Die eigenen Einkaufsgewohnheiten unter die Lupe zu nehmen, kann dabei helfen, besser mit Lebensmitteln zu haushalten: Einen Wochenplan oder eine Einkaufsliste zu erstellen, klingt zwar spießig, führt jedoch dazu, nur so viel zu kaufen, wie du auch wirklich brauchst. Letztendlich schonst du so nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch natürliche Ressourcen.
Sind Lebensmittelreste erst einmal da, kannst du ihnen mit etwas Kreativität zu einem zweiten Leben verhelfen: Kaffeesatz lässt sich wunderbar zu einem Körper- oder Gesichtspeeling oder als Pflanzendünger weiterverwenden. Getreidereste aus selbstgemachter Hafer- oder Dinkelmilch machen sich gut im Frühstücksmüsli oder in selbstgemachter Seife. Obst-Trester aus dem Entsafter kannst du zu schmackhaften Crackern weiterverarbeiten. Ob Eintöpfe, Currys oder Reste-Pfanne: Auch aus Essensresten vom Vortag lassen sich mit etwas Fantastie tolle neue Gericht zubereiten. Eine Broschüre mit köstlichen Restl-Menüs hat das österreichische BMLRT hier zusammengestellt. Zero Waste zu leben, kann so einfach sein!
Tipp 6: Wiederverwendbare Küchentücher
Waschbare Allzwecktücher aus Bambusfasern sind eine umweltfreundliche und langlebige Alternative zur guten alten Küchenrolle. Sind die Tücher schmutzig, ganz einfach ab in die Waschmaschine damit. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Küchenschwämmen geben Bambustücher beim Waschen kein Mikroplastik ab. Die Tücher sind zudem unendlich langlebig. Eine Rolle reicht bei mir für mehrere Jahre.
Tipp 7: Stoff- statt Papierservietten
Warum nicht dem täglichen Kulinarium etwas Glamour verleihen? Mit Stoffservietten wird sogar das Reste-Essen vom Vorabend zum eleganten Dinner. Restaurant-Atmosphäre für zu Hause und noch dazu Zero Waste!
Tipp 8: Altes Zeitungspapier statt Biomüllsäcke
Dass kompostierbare Biomüllsäcke nicht auf dem Kompost, sondern im Restmüll entsorgt werden sollten, ist bereits weithin bekannt. Denn: Selbst kompostierbare Plastiktüten zersetzen sich auch nach mehreren Monaten oft nicht vollständig und müssen im Kompostierungsprozess mühevoll aussortiert werden.
Eine simple Alternative ist, Zeitungspapier als Unterlage im Biomüll zu verwenden oder deinen Biomüll in einer Papiertüte zu sammeln.
Tipp 9: Waschbare Müllbeutel statt Plastikmüllsäcke
Ist es nicht ein sonderbarer Gedanke, unseren Müll mit noch mehr Müll zu verpacken? Waschbare, wiederverwendbare Müllbeutel sind eine tolle Alternative zu Einwegmüllbeuteln aus Plastik. Um sie hygienisch sauber zu halten, kommen die Beutel einfach in regelmäßigen Abständen bei 60-90°C in die Waschmaschine.
Tipp 10: Einfrieren ohne Gefrierbeutel aus Plastik
Auch beim Einfrieren kannst du Einwegplastik sparen und auf Zero Waste Alternativen zurückgreifen. Ob Schraubgläser für selbstgemachte Tomatensauce oder frisch gehackte Kräuter, Bienenwachstücher für in Scheiben geschnittenes Brot oder Mehrwegbehälter für Kuchen und Früchte – zu Gefrierbeuteln aus Plastik gibt es viele nachhaltige Alternativen.
Du möchtest deine Gefrierbeutel noch aufbrauchen oder weiterhin verwenden? Dann reinige sie einfach nach der Benutzung und verwende sie ein zweites Mal!
Ja! Als Alternative zu Plastimüllbeuteln kannst du wiederverwertbare, waschbare Müllbeutel verwenden. Es gibt sie auf verschiedenen Online-Plattformen zu bestellen. Um regionalen Handel zu unterstützen, bestelle am besten bei regionalen Versand-Händlern, anstatt bei großen, internationalen Versandplattformen. Extra-Tipp: Da die Alternativen zu Plastikmüllbeuteln häufig aus Polyester genäht sind, empfiehlt es sich, beim Waschen ein spezielles Wäschenetz zu verwenden, dass die Abgabe von Mirkoplastik beim Waschen verhindert.